Welchen Weg wollen wir auf unserer Weiterbildungsreise nehmen?
Im Rahmen einer Blogparade des Projektmagazins #zukunftderweiterbildung möchte ich gerne darüber nachdenken, ob die digitale Weiterbildung tatsächlich die Zukunft, oder nur eine Übergangslösung ist.
Wir stehen heute an einem Scheideweg. Die Ereignisse der letzten Jahre, die technologischen und soziologischen Entwicklungen und die rasanten globalen Veränderungen haben zu herausfordernden Bedingungen, sowohl in der Arbeitswelt als auch im persönlichen Rahmen geführt. Was früher galt und sinnvoll war, scheint heute veraltet und unbrauchbar. Zwischen dem Hinterherhinken in alten Strukturen und dem blinden Folgen von Trends, sollten wir aber erst die beiden bisherigen Wege der Weiterbildung betrachten, um die bestmögliche Wahl für die weiteren Schritte zu treffen.
Analoge Weiterbildung
In den letzten Jahrzehnten war das Lernen geprägt von Frontalunterricht. Diese Vorgehensweise erfordert eine Homogenität, sowohl beim Lerntempo, bei der Anwesenheit zu vorgegebenen Zeiten an vorgegebenen Orten, als auch bei den gewählten Methoden. Auch führt sie zu einer Abhängigkeit der Lehrkraft und einer Ermüdung durch das lange Zuhören. Individuelle Bedürfnisse können nur schwer integriert werden, was die Konzentration senkt, sodass ein Teil der Informationen nicht ankommt oder nicht optimal verarbeitet werden kann.
Aber gerade der persönliche Kontakt ist ein wichtiger Bestandteil von Lernen und Verständnis. Sowohl die Kommunikation mit der Lehrkraft, als auch der Kontakt zu Mitlernenden, kann sehr hilfreich sein, um Fragen zu klären, sich auszutauschen und zu vernetzen. Die Sympathie zu der Lehrkraft, ihrem persönlichen, individuellen Stil und ihren eigenen Erfahrungen, kann einen Unterschied in der Motivation und im Verständnis des zu lernenden Stoffes sein.
Das Lernen in einer Gruppe schafft Verbundenheit und kann die Zusammenarbeit von Teammitgliedern fördern. Ganz nebenher werden Soft Skills, wie Kommunikation, Kooperation und Rhetorik trainiert.
Auch die äußere Struktur mit geregelten Zeiten und vorgegebenen Inhalten kann durch den vorgegeben Rahmen vielen Menschen eine Sicherheit und Planbarkeit bieten. Es schafft eine Ordnung, die wenig Selbstdisziplin erfordert.
Digitale Weiterbildung
Nach einer langen Phase der analogen Weiterbildung folgte ein rasanter Anstieg in die digitale Welt. E-Learning war in aller Munde. Vor allem für die Jugend bot diese Art zu lernen unglaublich viele Möglichkeiten, Freiheiten und eine hohe Flexibilität. In den letzten zwei Jahren haben sich immer mehr Menschen an diese Form der Weiterbildung herangetraut und ihre Vorteile entdeckt. Vor allem die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit wurde zum größten Nutzen. Aber auch der Kostenfaktor ist ein ganz klarer Vorteil, sowohl für die Lernenden, als auch für die Anbieter solcher Fortbildungen. Nach einem ersten größeren Zeit- und Kostenaufwand können virtuelle Lerneinheiten beliebig oft eingesetzt und wiederholt werden, wobei die Qualität immer gleichbleibend ist und keinen externen Schwankungen unterliegt. Auch die Präsenz der Lehrkraft ist nicht mehr durchgehend notwendig, was ihr andere Einsatzmöglichkeiten, wie persönliche Betreuung, Recherche- oder Auswertungsaufgaben verschafft.
Aus der Sicht des Lernenden bietet E-Learning eine hohe Flexibilität, was das Lerntempo, den passenden Ort und die für sich sinnvolle Zeit angeht. Aber genau das setzt auch eine gewisse Selbstdisziplin und Eigenmotivation voraus. Die Isolierung von anderen Lernenden und die eingeschränkte Rückfragemöglichkeit kann so manchen Lernenden überfordern oder auch hilflos fühlen lassen. Ein weiterer Nachteil ist die Arbeit am Bildschirm, die auf Dauer sehr ermüdend sein kann.
Die Zukunft: Hybride Weiterbildung
Nach dem Rückblick auf die zwei bisherigen Wege der Weiterbildung stellt sich nun die Frage, wie es weitergehen soll. Müssen wir uns für einen Weg entscheiden oder könnten wir die Vorteile aus beiden Herangehensweisen nutzen, um eine optimale, individuelle Methode zu finden, die beide Fortbildungsarten miteinander vereint.
Diese Möglichkeit bietet Blended Learning: Online- und Offline-Lernen wird dabei miteinander kombiniert. Es gibt sowohl Präsenztage als auch virtuelle Lerneinheiten. Somit kann sowohl auf die individuellen Bedürfnisse nach Flexibilität und mehr Unabhängigkeit eingegangen werden, als auch die nötige menschliche Komponente durch Kontakt, Hilfestellung und persönlicher Kommunikation berücksichtigt werden.
Je nach Vorwissen, Interessen, Ziele und Lerngeschwindigkeit, kann jedes Thema für sich selbst erarbeitet werden. Was noch unklar ist, wird dann im Präsenzunterricht noch geklärt, vertieft und eventuell auch praktisch eingeübt. Dadurch gewinnt man die volle Bandbreite aller bisherigen Möglichkeiten.
Was am Anfang für viele Dienstleister schwer zu organisieren und zu erarbeiten scheint, kann sich auf Dauer jedoch zu einem langfristigen Nutzen und zu optimalen Ergebnissen führen. Wir können den technischen Fortschritt als Hilfsmittel nutzen, ohne uns in der virtuellen Welt als soziale Wesen zu verlieren.
Somit ist für mich diese hybride Mischform der Weiterbildung, auch aus persönlicher Erfahrung heraus, der bestmögliche Weg in die Zukunft der Weiterbildung.
Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.
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